„Wir zeigen auch Wege auf, an die unsere Kunden noch gar nicht gedacht haben.“

Volker Müller, bei Jacob seit 2015, achtet als Bereichsleiter Technik auf die Balance zwischen technischer Anforderung und kreativem Freiraum. Auf dem Weg vom Entwurf bis hin zur Freigabe nutzt der Dipl.-Ing. Mechatronik (FH) gern jede Chance,um für seine Kunden einen effektiven Mehrwert herauszuarbeiten.

Wie viele Mitarbeiter sind bei Jacob mit Aufgaben der Entwicklung befasst? Wie sorgen Sie persönlich für Innovationsbereitschaft?

Zehn unserer Mitarbeiter haben direkt mit Entwicklungstätigkeiten zu tun; indirekt aber sind fast alle Beschäftigten in den Entwicklungsprozess mit eingebunden. Die Bereitschaft für Innovationen ist bei Jacob sehr ausgeprägt. Mein Beitrag besteht vor allem darin, sie richtig zu koordinieren. Dabei kommt
es darauf an, die für den Kunden optimale Gelegenheit abzupassen. Das Motto lautet dann: einfach machen!

Jacob entwickelt und produziert seit bald 60 Jahren Kabeldurchführungssysteme, länger als jedes andere Unternehmen. Was antworten Sie denen, die behaupten, die Möglichkeiten der Innovation seien hier längst ausgereizt?

Fakt ist: Fertigungsverfahren und Produktionsprozesse entwickeln sich permanent weiter. Sie sind der Motor für die Innovationskraft der Kabeldurch-führungen und setzen entscheidende Impulse für wichtige technische Innovationen in unseren Produkten. Plakative Beispiele hierzu sind Metal Inject Molding, 2K-Spritzguss und Rapid Manufacturing.

Was macht Kabeldurchführungssysteme von Jacob eigentlich so leistungsfähig?

Lassen Sie mich hierzu als Stichworte nennen: unsere langjährige Erfahrung, der Einsatz von Simulation und Prototyping sowie ausgedehnte Versuche in unserem Labor.

Welches Optimierungspotential sehen Sie im Bereich der Werkstoffe?

Befeuert durch Umweltauflagen und Normen nimmt die Entwicklung derzeit eine klare Richtung: hin zum grünen Produkt. Ganz in diesem Sinne optimieren wir unsere Erzeugnisse zum Beispiel durch den Einsatz von bleifreiem Messing.

Inwiefern fließen Praxiserfahrungen von Kunden in die Entwicklung mit ein?

Wir bei Jacob haben ein Team eingerichtet, das sich explizit mit speziellen Anforderungen unserer Kunden befasst – und das weit über unsere Standardprozesse hinaus. Dieses Team entwickelt daraus kundenspezifische Lösungen oder integriert diese in unsere Produkte.

Welchen Zeitraum nehmen die Entwicklung und Umsetzung eines Kunden-projekts im Schnitt ein?

Hier sprechen wir von drei bis zwölf Monaten. In dieser Zeit durchlaufen die Projekte ganz klar definierbare Etappen – beginnend beim Entwurf, über die Produkt- und Prozessentwicklung bis hin zur Freigabe.

Können Sie anhand eines Beispiels verdeutlichen, wie Entwicklung und Fertigung im Projektgeschäft bei Jacob zusammenspielen?

In einem aktuellen Projekt haben wir für eine spezifische Kundenanforderung im ersten Schritt ein Lösungskonzept entwickelt. Im zweiten Step bestand die besondere Herausforderung darin, dem
Kunden innerhalb kurzer Zeit möglichst seriennahe Teile zur Verfügung zu stellen. Für ein perfektes Resultat arbeiteten gleich mehrere Bereiche Hand in Hand: die Entwicklung, die Drehtechnik, der Formenbau und die Kunststofftechnik.

Manchmal geben Entwickler ja Antwort auf Problemstellungen, an die der Kunde möglicherweise noch gar nicht gedacht hat ...

Ja, das geschieht bei Jacob immer wieder. In einem aktuellen Projekt der E-Mobilität zum Beispiel konnten wir die Montagezeit des Kunden signifikant verkürzen. Ursprünglich war es „nur“ um eine Kabelverschraubung gegangen; im Ergebnis aber gelang es uns, eine neuartige Anschlussbox zu entwickeln, die den Montageprozess deutlich vereinfacht.

Jacob nutzt ein eigenes Prüflabor. Worin besteht der Vorteil für den Kunden?

Genaugenommen gibt es sogar zwei Vorteile: Zum einen können wir bei Serienentwicklungen unser Know-how über kurze Wege schnell in die Entwicklung bringen. Zum anderen sind wir in der Lage, Prüfungen auch nach Kundenspezifikationen durchzuführen.

JACOB FACTS & FIGURES

Die Abteilung Forschung & Entwicklung verkürzt Time-to-Market u.a. durch:

  • FEM- Simulationen
  • Erstellen von Füllstudien
  • Einsatz von Rapid Prototyping
  • Einsatz von CAD-CAM und Rapid Manufacturing